Wir sind dabei
Der Gecko ist das „Zootier des Jahres“ 2024
Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt – so endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Gerüchtes, welches den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen Medikamenten steigt ins Unermessliche. Besonders Tokehs werden zu Wunderheilmitteln verarbeitet, was ihre Bestände gefährdet. Manche Arten, wie der Goldgecko, gelten als Delikatesse und werden für den menschlichen Verzehr gejagt.
Viele Geckoarten haben nur kleine Verbreitungsgebiete und sind auf bestimmte Faktoren in ihrem Lebensraum angewiesen. Daher sind ihre Populationen besonders bedroht durch den Lebensraumverlust, die Umweltverschmutzung, invasive Arten, den Klimawandel und die übermäßige Absammlung für den Heimtierhandel.
Um den im Fokus stehenden Geckoarten zu helfen, werden mit den Kampagnengeldern neue Schutzgebiete aufgebaut, Erhaltungszuchtstationen etabliert, Öffentlichkeitsarbeit betrieben, Waldbrandschneisen angelegt und Ausrüstungsgegenstände sowie Transportmittel für die Projektteams finanziert.
Schutzprojekt in Tansania: Himmelblauer Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi)
Die tagaktiven Geckos kommen nur in Tansania im Morogoro Gebiet vor. Wegen des kleinen Habitats ist diese Geckoaart durch Lebensraumzerstörung und Wilderei stark gefährdet. Für ihren gesamten Lebenszyklus sind die Himmelblauen Zwergtaggeckos auf die Pandanuspalme (Pandanus rabaiensis) angewiesen. Auf den Blättern dieser Palme finden Balz, Paarung, Beuteverhalten und Territorialverhalten statt. Doch auch die Pandanuspalmen sind in Gefahr. Die invasive Westindische Zedrele (Cedrela odorata) verdrängt die einheimischen Pflanzen.
Damit die Lokalbevölkerung den Arterhalt der Geckos unterstützt, sollen sie vom Schutzprojekt profitieren. Das Projekt bietet Arbeitsplätze, Ökotourismus und etabliert Maßnahmen, um den Menschen vor Ort eine Versorgung mit Lebensmitteln zu bieten. Außerdem soll mit den Kampagnengeldern ein neues Schutzgebiet ausgewiesen und aufgebaut werden.
Der Himmelblaue Zwergtaggecko steht hier als Botschafter für den Kimboza-Wald in Tansania. Zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten profitieren von den Schutzmaßnahmen. Etwa Zwergchamäleons und Schwarz-weiße Stummelaffen.
Schutzprojekte in Vietnam
In Vietnam kommen über hundert verschiedene Geckoarten vor, viele davon noch gar nicht wissenschaftlich beschrieben. Unter den beschriebenen Arten stechen u.a. Psychedelische Felsengeckos (Cnemaspis psychedelica), Vietnam-Goldgeckos (Gekko badenii) und Reeves Tokehs (Gekko reevesii) hervor, ob nun durch ihr Aussehen, ihre Entdeckungsgeschichte oder ihre Gefährdung. Denn eins haben diese Arten alle gemeinsam - sie sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen konfrontiert. Zudem haben einige Geckoarten nur sehr kleine Verbreitungsgebiete.
Aktuell schwinden die Bestände der beiden derzeit anerkannten Tokeh-Arten rasant, da man diesen Tieren in der traditionellen Medizin Südostasiens eine Heilwirkung zuspricht. Obwohl es sich um Aberglauben handelt, werden Tokehs zu Hunderttausenden gefangen, getötet und als vermeintliche Medizin verkauft.
Vietnam-Goldgeckos sind ebenfalls stark bedroht, obwohl sie nicht als Medizin, dafür aber als lokale Delikatesse gehandelt werden. Den übrigen Arten ergeht es nicht besser, da auch sie teilweise abgesammelt werden, ihre Lebensräume schwinden oder sich durch den Klimawandel bedingt zu stark verändern.
In Vietnam setzen unsere Projektteams deshalb verschiedene Maßnahmen um, die der Ausrottung der Geckoarten aktiv entgegenwirken. In mehreren Regionen Vietnams werden Erhaltungszuchtstationen entweder erst aufgebaut oder in bestehende Haltungen investiert, um diese zu erweitern. Für die Projekte werden benötigte Ausrüstungsgegenstände und Transportmittel finanziert. Darüber hinaus wird durch die Kampagne die Öffentlichkeitsarbeit in den jeweiligen Verbreitungsgebieten in Vietnam ausgebaut, um den Menschen die wichtige Rolle der Geckoarten für ihre Lebensräume und in den Ökosystemen näher zu bringen und die Wichtigkeit aktiver Artenschutzmaßnahmen herauszustellen, die natürlich auch vor Ort befördert werden sollen.
Weitere Informationen: www.zootier-des-jahres.de
Spendenkonto:
Freunde Haupstadtzoos, Commerzbank
IBAN:DE02 1204 0000 0912 9008 00
BIC:COBADEFFXXX
Betreff: Zootier des Jahres