Ein Artenschutzprojekt mit Ihrer Hilfe
Der Brillenbär - Der einzige Bär Südamerikas braucht unsere Hilfe
Seinen Namen verdankt der Brillenbär (Tremarctos ornatus) seiner gelbweißen Augenumrandung. Sein angestammter Lebensraum ist der Wald, und da er gut klettern kann, errichtet er gelegentlich sein Lager in einem Baum. Er lebt in den Anden und vorgelagerten Gebirgszügen Kolumbiens, dem westlichen Venezuela, Ecuador, Peru und Bolivien und wird auch als Andenbär bezeichnet. Sein Speiseplan ist vorwiegend vegetarisch, doch jagt er durchaus auch Säugetiere, wie z. B. Guanakos und Vikunjas.
Bei den Indios heißen sie „Ucumaris“. Ihr Bestand von aktuell (2021) 13.000 bis 18.000 geschätzten Tieren ist aufgrund des fortschreitenden Verlustes des natürlichen Lebensraums und der illegalen Jagd rückläufig. Obwohl bereits einige Schutzgebiete geschaffen wurden, ist eine weitere Bestandsabnahme vorherzusehen. Deshalb wird diese Art durch die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) als gefährdet eingestuft.
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Die hauptsächliche Bedrohung für den Brillenbären ist der schwindende Lebensraum durch die Abholzung der Regenwälder für die Landwirtschaft, für neue Verkehrswege und für den Abbau von Bodenschätzen. Durch den Verlust ihres Lebensraumes fehlt die breite Grundlage der überwiegend pflanzlichen Nahrung, so dass die Brillenbären in menschliche Siedlungsgebiete vordringen, wo sie auf den Feldern der Bauern Getreide und andere Feldfrüchte fressen und gelegentlich auch Haustiere reißen. Damit wird der Mensch direkt zum Feindbild des Brillenbären.
Die Jagd auf diese Tiere ist in allen Andenländern verboten, eine Kontrolle der Einhaltung der Gesetze ist aber schwierig. So werden die Brillenbären oft als lästige Schädlinge angesehen und einfach erschossen. Außerdem werden sie wegen ihres Fleisches, des Felles und der Gallenblase gejagt. Diese wird in asiatische Länder geschmuggelt und dort in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.
Der Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. möchte einen Beitrag zum Schutz der Brillenbären in ihrem natürlichen Lebensraum leisten. Daher wollen wir die Arbeit der Fundación Wii unterstützen und damit vor Ort die Brillenbären Kolumbiens schützen.
In den kolumbianischen Anden leben ca. 3.000 bis 6.000 Bären. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz ihres Lebensraums werden durch lokale Verwaltungen leider nur mit geringem Erfolg kontrolliert. Unter den Kleinbauern herrscht eine feindliche Einstellung gegenüber den Brillenbären. Diese werden daher zunehmend und leider ungehindert gejagt. Die 2001 als gemeinnützige Stiftung gegründete Fundación Wii stellt sich dieser Problematik. Sie gestaltet Projekte, um die Konflikte zwischen den Bären und der Bevölkerung zu vermindern.
Das Wort „Wii“ wird von der einheimischen Bevölkerung in Kolumbien für die Bären aus den Anden benutzt. Seit ihrer Gründung entwickelt die Stiftung Forschungsprojekte zum Schutz und der damit einhergehenden Erhaltung dieser Bärenart. Um diesen Schutz zu ermöglichen, untersucht die Fundación Wii die Wechselwirkungen zwischen den Wildtieren und den ländlichen Gemeinden. Die Ziele sind die Wiederherstellung und Erhaltung des Lebensraums sowie die nachhaltige Nutzung des Ökosystems.
Hierfür werden Schutzmaßnahmen für den Andenbären und Hilfen für die in seinem Lebensraum angesiedelten Bauern umgesetzt. Dazu zählen die Abgrenzung der Weide- und Ackerflächen sowie der Bau von Lager- und Gewächshäusern. So soll der Andenbär nicht mehr von frei zugänglichen Futterquellen angelockt werden und verbleibt in seinem Wildgebiet.
In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung erarbeitet die Fundación Wii eine gesetzliche Grundlage für Maßnahmen zur Konfliktbewältigung zwischen dem Andenbären und den Menschen in Kolumbien.
Der Andenbär ist ein sehr scheues Tier so dass man kann ihn nur selten in seinem Lebensraum sehen kann. Die Fundación Wii erstellt mit Hilfe von Monitoring-Kameras Bewegungsprofile der Bären und analysiert Klima- und Umwelteinflüsse auf ihren Lebensraum. Sie unterstützt auch den kolumbianischen Staat bei der Erstellung von Managementplänen zum Schutz dieser Bärenrasse.
Verschiedene Bildungsprojekte werden entwickelt und durchgeführt, die ebenfalls den nachhaltigen Schutz der Brillenbären zum Ziel haben. Dabei führt die Fundación Wii Schulprojekte durch, um schon früh ein Bewusstsein für die Umwelt - insbesondere für den Lebensraum der Bären - bei den Schülerinnen und Schülern zu schaffen.
Mittelfristig soll ein Fonds zur Förderung der Forschung, der Erstellung von Publikationen und des wissenschaftlichen Austauschs eingerichtet werden. Die Forschungsarbeit und der damit verbundene Aufbau einer Datenbank sowie eines umfangreichen Informationsnetzwerks sind dabei elementare Ziele der Artenschutzvorhaben in Kolumbien.
Zum Schutz der Brillenbären wurde auch ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) entwickelt. Es ist ein zoo- und länderübergreifendes Projekt europäischer Zoos, um die Zucht der dort gehaltenen Tieren zu koordinieren und den Erhalt dieser Tierarten so zu gewährleisten. Anhand von internationalen Zuchtbüchern werden dabei sich selbst erhaltende Tierpopulationen aufgebaut. Dies ist eine Hauptaktivität des Europäischen Zooverbandes EAZA. Für Brillenbären wird das EEP vom Tierpark Berlin koordiniert.
Steckbrief Brillenbär/Andenbär
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Betreff: Artenschutz Brillenbär/Andenbär
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