Tierisch tödlich: Gift in der Tierwelt

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Gift zählt zu den wirkungsvollsten Waffen in der Tierwelt. Mit einigen Tierarten verbinden wir Menschen diese Gefahr besonders: Schlagen, Spinnen oder Skorpione rufen teilweise regelrechte Phobien hervor, da wir sie mit einer giftigen Gefahr verbinden. Richtig ist, dass einige der weltweit giftigsten Tiere diesen Gruppen zuzuordnen sind. Andere Tierarten, die für den Menschen tödliche Toxine produzieren, werden hingegen kaum mit einer Lebensgefahr assoziiert.

Die giftigsten Tiere der Erde leben vorwiegend in tropischen Gebieten Asiens, Südamerikas und in Australien. Bei Gifttieren kann man zwei verschiedene Arten unterscheiden. Es gibt Tiere, die Gift zur Verteidigung oder zum Nahrungserwerb einsetzen, und Gifttiere, deren Körper Giftstoffe enthalten und Vergiftungen hervorrufen.

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Inlandtaipan

 

Selten sind die giftigsten Tiere auch die tödlichsten Tiere. In den meisten Fällen haben diese Tiere nur geringe Mengen von ihrem Gift im Körper und geben bei einem Stich bzw. Biss nur wenig davon ab. Einige giftige Tiere sind jedoch äußerst angriffslustig und stechen bzw. beißen so oft es nur geht zu. Diese geben dadurch viel mehr Gift ab.

Die meisten Gifttiere produzieren die giftigen Stoffe in Drüsen und Körperflüssigkeiten, wie zum Beispiel Blut oder Speichel. Die Gifte werden mittels Stacheln, Zähnen und Klauen oder auch durch Spucken und Sprühen an den Feind bzw. das Opfer befördert.

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Sydney-Trichternetzspinne (Foto: Toby Hudson)

 

Schlangen beispielsweise müsse ihre Beute auf einmal verschlingen, da sie diese nicht zerkleinern können. Damit während des Schluckvorgangs vom Beutetier die Schlange sich nicht verletzt, lähmen Giftschlangen die Opfer mit ihrem Gift. Die giftige Substanz ist in Drüsen gespeichert und wird mit den sogenannten Fängen, nadelspitze Zähne, in den Körper des Beutetieres eingespritzt.

Unter den Schlangen gelten der in Australien beheimatete Inlandtaipan und die Dubois-Seeschlange als die giftigsten Vertreter. In Giftdrüsen produzieren auch Spinnen ihre Giftstoffe, welche aus einer Öffnung am Ende der Klauen tropfen. Die giftigsten Spinnen sind die Brasilianische Wanderspinne, sie wird auch als Bananenspinne bezeichnet, und die in Australien beheimatete Sydney-Trichternetzspinne.

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Steinfisch

 

Zu den giftigsten Fischen zählen die Steinfische, die mit spitzen Stacheln ihr Gift injizieren. Diese Waffen setzen sie jedoch vorwiegend zur Selbstverteidigung ein. Obwohl es ein Antiserum gegen dieses Nervengift entwickelt wurde, sterben 60 % der Menschen an den Folgen der Vergiftung.

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Zitronenkugelfisch im Aquarium vom Zoo Berlin

 

Andere Tiere sind ein tödlicher Leckerbissen, da ihre Giftstoffe in der Haut oder im Fleisch enthalten sind. So ist der Kugelfisch hierfür bekannt. In den Regenwäldern von Mittel- und Südamerika leben mehrere Arten von Pfeilgiftfröschen, die in der Haut ein hochgiftiges Sekret produzieren.

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Azurblauer-Pfeilgiftfrosch im Aquarium vom Zoo Berlin

 

Die Ureinwohner Südamerikas vergifteten ihre Pfeile mit diesem Hautsekret, welches zu Lähmungen führt. Das Gift eines einzigen Frosches kann bis zu 10 Menschen töten. In Tierversuchen zeigt sich jedoch auch, dass dieses Gift eine schmerzlindernde Wirkung hat und um ein Vielfaches wirksamer als Morphin ist. Eine positive Nebenwirkung ist, dass diese Substanz nicht, wie andere Opiate, abhängig macht.

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Mittelmeer Seewespe (Foto: Holger Krisp)

 

Zu den giftigsten Tieren zählt noch die in Australien vorkommende Seewespe, eine Qualle, die bis drei Meter lange Tentakel besitzt, in denen das Gift enthalten ist. Das Gift führ innerhalb von Sekunden bei Menschen zu Lähmungen und in wenigen Minuten zum Herzstillstand. In Australien ist auch die Heimat der hochgiftigen Blauringkrake, deren Haut sich bei Bedrohung verfärbt.

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Blauringkrake

 

Tiergifte können für den Menschen jedoch auch nützlich sein. Gerade in der Medizin werden sie als Blutdrucksenker, Gerinnungshemmer oder Schmerzmittel eingesetzt. Tierische Giftstoffe wirken äußerst präzise und selektiv, sodass andere Gewebe oder Organe verschont bleiben.

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