Perfekt getarnt: „Winterkleidung“ in der Tierwelt
Im Winter bekommen einige Tiere nicht nur Winterfell, sondern sie wechseln auch die Farbe. Hierzu gehören u.a. Schneehasen, Schneehühner und Polarfüchse oder auch das Hermelin. Je nach Jahreszeit können sie braun, gefleckt oder weiß wie Schnee sein.
Der Schneehase hat im Sommer ein braunes Fell, welches sich im Herbst, sobald es kälter wird, verändert. Dann wachsen dem Schneehasen weiße Haare und überdecken zusehends das bräunliche Fell. Damit ist der Schneehase nicht nur vor Kälte besser geschützt, sondern auch äußerst gut getarnt.
Aber nicht nur durch die veränderte Fellfarbe ist der Schneehase an seinen Lebensraum gut angepasst, sondern auch durch seinen gesamten Körperbau. Die kurzen Ohren können nicht so schnell frieren, die riesigen Pfoten mit Fell zwischen den Zehen schützen ebenfalls vor Käte und ermöglichen ein Rennen auf dem Schnee ohne einzusinken. Bei Gefahr kann er mit bis zu 80 km/h über den Schnee rennen, wobei er hierbei noch Haken schlägt, sodass die meisten Raubtiere ihm nicht folgen können.
In den Alpen leben die Alpen-Schneehühner, wo der Winter lang und schneereich ist. Die Schneehühner wechseln drei- bis viermal im Jahr das Federkleid, welches sich dann immer an die farbliche Umgebung anpasst. So sind sie im Sommer braun gefleckt und weiß im Winter. Zwischen den Zehen haben sie Federn, die es ihnen wie beim Schneehasen ermöglichen, über Schnee zu laufen. Außerdem entstehen durch daunenartige Nebenfedern Luftkammern zwischen den Federn, die unnötigen Wärmeverlust verhindern und hervorragend vor Kälte isolieren.
Bei starkem Schneefall lässt sich das Schneehuhn einschneien oder gräbt sich im Schnee Höhlen, sodass ähnlich wie im Inneren eines „Iglus“ eine isolierende Wirkung des Schnees eintritt und kaum Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entstehen. Teilweise gräbt das Schneehuhn bis zu einem Meter lange Tunnel oder ca. 20 cm tiefe Mulden.
Besonders kalt wird es rund um den Nordpol, wo in Nordamerika, Sibirien und Kanada der Polarfuchs beheimatet ist. Auch der Polarfuchs hat ein weißes Winterfell und im Sommer ein braunes Fell. Durch diese jahreszeitabhängige Tarnung kann er unbemerkt an seine Beute heranschleichen.
Hinzu kommt, dass auch bei ihm der Körperbau an die Kälte angepasst ist. So hat er kleinere Ohren sowie eine kürzere Schnauze als andere Füchse und auch durch seinen kompakten Körperbau verliert er weniger Wärme als z. B. der Rotfuchs. Durch diese optimale Anpassung kann der Polarfuchs Temperaturen bis zu minus 70 Grad aushalten.
Im Winter wechselt auch das Hermelin sein Fell. So wird das bräunlich Fell im Sommer, wobei auch im Sommer der Bauch weiß ist, zu einem dichten weißen Fell. Lediglich die Schwanzspitzen bleiben schwarz. Gerade dieses dichte weiße Fell mit den schwarzen Schwanzspitzen wurde ihm in der Vergangenheit zum Verhängnis, wurden doch die Krönungsmäntel von Königen früher aus dem Hermelin-Winterfell gearbeitet.
Das Hermelin kann sich allerdings auch an veränderte Bedingungen anpassen. In wärmeren Gegenden bleibt das Fell ganzjährig braun. Da in diesen Gegenden kein starker Schnee liegt, wäre die Weißfärbung keine perfekte Tarnung und er eine leichte Beute für Beutegreifer.