Insekten im Winter: Überlebensstrategien in der frostigen Zeit

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Überlebensstrategien von Insekten im Winter.

 

Mit der kalten Jahreszeit verstummt das Summen der Bienen und Käfer machen sich rar. Im Winter wird es ruhiger in der Insektenwelt. Doch wohin verschwinden die Insekten? Welche Strategien haben sie entwickelt, um den Winter zu überleben?

 

Bienen und Hummeln

Honigbienen bilden mehrjährige Völker, die gemeinsam überwintern, wobei die Honigbiene nicht alt wird. Beim Überwintern helfen die sogenannten Winterbienen, die ca. sechs Monate alt werden können. Im Gegensatz zu diesen werden die Sommerbienen nur einige Wochen alt. Dadurch, dass die Winterbienen länger leben, entfällt die Notwendigkeit, eine neue Brut aufzuziehen. Dieses spart Energieressourcen.

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Das Bienenvolk bildet eine Traube, in deren Mitte die Königin vor Kälte geschützt ist.

Das Bienenvolk bildet eine Traube, in deren Mitte die Königin vor Kälte geschützt ist. Die Arbeitsbienen erreichen durch Kontraktion ihrer Muskeln und der dadurch höheren Körpertemperatur, dass in der Mitte dieser Traube eine Temperatur von ca. 25 Grad Celsius herrscht. Wird den äußeren Arbeitsbienen zu kalt, tauschen sie den Platz mit den Bienen im Inneren der Traube.

Wildbienen, die keinen eigenen Staat haben, überwintern als ausgewachsene Tiere oder als Bienenpuppen im Kokon. Wer ihnen dabei helfen will, stellt ihnen ein Insektenhotel zur Verfügung. Auch hohle Äste sind ein idealer Überwinterungsort. Im Frühling schlüpfen dann die Bienen aus ihrem Kokon.

Hummeln dagegen durchlaufen einen Generationswechsel im Herbst. Hierbei sterben zuerst die Arbeiterinnen und dann die Königin. Aus der letzten Brutgeneration entwickelt sich eine neue Königin. Ähnlich wie Wildbienen suchen sich Hummeln ein Überwinterungsquartier im Laub oder im Totholz.

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Im Winter nehmen Ameisen keine Nahrung auf.

 

Ameisen

Die einheimischen Ameisen suchen mit fallenden Temperaturen in ihrem unterirdischen Bau Schutz vor der Kälte. Dabei verschließen sie alle Eingänge, um ihren Bau vor Schnee zu schützen und verfallen dann in eine Winterstarre. In dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung auf und bewegen sich kaum.

Der Teil des Ameisenbaus, den man oberhalb des unterirdischen Baus sieht, schützt die Ameisen vor Kälte und Frost. Dennoch fallen die Temperaturen im unterirdischen Bau unter Null Grad Celsius.

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Tagpfauenauge

Schmetterlinge

Nicht alle Schmetterlingsarten verbringen den Winter in Deutschland. So entflieht zum Beispiel der Distelfalter nach Westafrika und der Admiral legt im Herbst bereits eine Strecke von mehreren tausend Kilometern bis nach Südeuropa oder Nordafrika zurück.

Die meisten Schmetterlinge verbringen die kalte Jahreszeit jedoch in Deutschland. Hierzu zählen zum Beispiel der Zitronenfalter, der Große und Kleine Fuchs, Tagpfauenauge und Trauermantel. Wobei der Zitronenfalter eine eigene Strategie entwickelt hat und durch diese bis zu minus 20 Grad Celsius unbeschadet übersteht. Durch ein eigenes Frostschutzmittel, das im Blut vorhandene Glycerin, wird der Gefrierpunkt des im Körper vorhandenen Wassers gesenkt. Die anderen in Deutschland überwinternden Falter suchen sich Unterschlupf in Höhlen, Dachböden oder auch in Kellern und Garagen, wo sie Winterruhe halten.

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Marienkäfer können dank eines eigenen Frostschutzmittels den Winter überleben.

 

Käfer und Libellen

Einen gesunden Humus benötigen Käfer, um dort zu überwintern. Einige Käferarten verstecken sich bereits als Larven im Boden. Unter der Erde findet sich genug Nahrung, um geschützt vor Kälte die Jahreszeit zu überleben.

Marienkäfer haben wie der Zitronenfalter Glycerin im Körper und können dank dieses Frostschutzmittels so den Winter überleben. Marienkäfer überwintern meist in größeren Gruppen und suchen hierzu Ritzen in Mauern und Dächern sowie Hohlräume zwischen Steinen auf und verfallen in eine Winterstarre.

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Bei Libellen sterben oftmals die erwachsenen Tiere im Herbst.

 

Viele Libellen suchen zur Überwinterung Pflanzen am Wasserufer auf und legen ihre Eier dort ab. Die erwachsenen Tiere sterben dann im Herbst und so überwintern die meisten Libellenarten als Ei oder als Larve in einer Winterstarre.

Eine Ausnahme bildet die Winterlibelle, die als erwachsene Libelle in Unterschlüpfen an Gewässern überwintert. Aus diesen Verstecken kommen sie auch bei Sonnenschein im Winter hervor.

Hier können Sie mehr zum Thema "Winterruhe, Winterschlaf oder Winterstarre" erfahren!

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