Herzlich Willkommen: Die Okapi-Bullen im Tierpark Berlin auf der Außenanlage
Die beiden neuen Okapis durften gestern zum ersten Mal die Außenanlage im Tierpark Berlin kennenlernen. Die beiden erkundeten die Anlage und zupften eifrig Grünzeug von Büschen und Bäumen.
„Italo“ ist der größere von beiden und zwei Jahre alt. Er kommt aus Italien. Der kleinere Bulle ist ein Jahr alt und kommt aus Frankreich und hat den Namen „Sabu“.
Das Okapi (Okapia johnstoni), welches auch als Waldgiraffe bezeichnet wird, kommt im Ituri-Regenwald der Republik Kongo vor. Okapis zählen zu den Giraffenartigen und wurden zum Ende des 19./Anfang des 20. Jh. vom berühmten Afrikaforscher Sir Henry Stanley (1841-1904) entdeckt. Das rot-braune Fell und die weiße Zeichnung machen Okapis unverwechselbar.
Die einzigartige Zeichnung der Hinterbeine führt oft dazu, dass Okapis von Besucherinnen und Besuchern als Zebras benannt werden. Auch der Erstbeschreiber Philip Lutley Sclater (1829-1913) bezeichnete Okapis fehlerhaft als Waldzebra. Die äußerst stark gefährdeten Tiere sind scheue Einzelgänger. Daher stammt das Wissen über Okapis vorwiegend aus der Haltung in Zoos.
Im Zoo Berlin wurden sie erstmals 1964 gehalten und im Tierpark Berlin erstmals 1970, wo 1990 die Okapi-Haltung endete.
Im Zoo Berlin werden Okapis seit 1987 durchgehend gehalten, wo sie zusammen mit Rotducker im sogenannten Erdhaus leben. Diese Anlage wird gegenwärtig mit Unterstützung des Fördervereins umgebaut.
Die Erhaltungszucht in Zoos war schon immer von großer Bedeutung. Hinzu kommt, dass das für Okapis zuständige EEP auch ein Artenschutzprojekt, das Okapi Concervation Project im größten zusammenhängenden natürlichen Lebensraum der Okapis im Kongo etabliert hat und finanziell unterstützt. Auch der Förderverein von Tierpark und Zoo hat dieses Projekt bereits finanziell unterstützt, als die Station vor Ort überfallen wurde.
Seit 1995 nimmt der Bestand an Okapis in der Wildbahn zusehend ab. Es ist davon auszugehen, dass der Bestand auch weiterhin stark sinkt. Der zunehmende Siedlungsdruck sowie die Nachfrage nach Wildfleisch und Fellen und der ungenügende staatliche Schutz vor Ort sind Gründe hierfür.