Bedrohte Skudde im Tierpark Berlin geboren
Die Zucht dieser kleinsten deutschen Schafrasse hat eine lange Tradition im Tierpark Berlin.
Die Skudde zählt zu den mischwolligen Landschafrassen der nordischen Heideschafe. Das außergewöhnlichste Merkmal der Skudde ist sicherlich die Größe. Die Rasse ist die kleinste in Deutschland gezüchtete Rasse.
Die Skudde zählt zu den ältesten Hausschafrassen. Ihre Ursprünge führen auf das europäische Mufflon zurück. Bis zum zweiten Weltkrieg waren Skudden im Baltikum und Ostpreußen ansässig.
Heute werden Skudden in ganz Deutschland gehalten. Leider findet sich die Skudde heute auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und vom Aussterben bedrohter Haustierrassen wieder. Im Tierpark Berlin werden sie seit 1955 gehalten.
Die kleinen, mischwolligen Skudden haben einen relativ großen Kopf mit kleinen Ohren. Bei den Widdern bilden sich imposante Hornschnecken aus, die Muttern sind hornlos oder mit kleinen Hornstummeln ausgerüstet.
Die Herkunft des Namens Skudde ist nicht belegt: Er könnte vom litauischen Lock- oder Scheuchruf für Schafe („skud“) abstammen oder von dem litauischen Wort „skuidimas“, was so viel wie hüpfen oder springen bedeutet. Vielleicht sind die Schafe aber auch nach der niederlitauischen Stadt Skuodas benannt. Einer anderen Quelle nach soll Skudde vom Wort „Kosse“ abgeleitet worden sein, was so viel wie „ärmlich“ bedeutet und wohl auf die geringen Futteransprüche hinweist.
Steckbrief:
Herkunft: Ostpreußen und Baltikum
Größe: 55 - 60 cm (Bock) bzw. 50 cm (Mutter)
Gewicht: 50 - 55 kg (Bock) bzw. 40 - 45 kg (Mutter)
Farbe: weiß, grauweiß, schwarz, bronzefarben
Nutzung: Landschaftspflege, Wolle, Fleisch