Bärenkuskus-Jungtier im Tierpark Berlin zur Welt gekommen
Nachdem dem Tierpark Berlin im Jahr 2022 die deutsche Erstzucht gelang und auch im Januar 2024 ein Jungtier geboren wurde, ist nun wieder ein Bärenkuskus-Jungtier zur Welt gekommen, welches seit einigen Tagen auch zu sehen ist.
Der Bärenkuskus ist auf der indonesischen Insel Sulawesi und benachbarten Inseln beheimatet.
Das dichte dunkle graubraune Fell, die kleinen nach vorn gerichteten Ohren, die rund Kopfform mit der kurzen Schnauze verleihen ihm ein bärenähnliches Aussehen, das wohl zu seinem Namen geführt hat. Sie können bis 30 Jahre alt werden und haben ein Gewicht von etwa 1,5 kg.
Der Bärenkuskus ernährt sich überwiegend von jungen Blättern und ist für seine gemütliche Fortbewegung bekannt, die auf die energiearme Ernährung zurückgeht – ähnlich wie andere blätterfressende Tiere wie Faultiere oder Koalas. Einen Großteil des Tages verbringt der seltene Beutelsäuger ruhend oder schlafend, in der restlichen Zeit betreibt er Fellpflege oder geht auf Nahrungssuche. Im Gegensatz zu anderen Kletterbeutlern ist der Bärenkuskus kein Einzelgänger, sondern lebt häufig in Paaren oder Gruppen von mehreren Tieren zusammen.
Über die Fortpflanzung ist bisher wenig bekannt. Das Weibchen bringt 1-2-mal im Jahr ein Jungtier zur Welt, das wie bei allen Beuteltieren unterentwickelt geboren wird und im mütterlichen Beutel zu einem vollentwickelten Jungtier heranwächst. Erst dann verlässt es den Beutel und erkundet in der Nähe seiner Mutter seinen künftigen Lebensraum. Bei Störungen oder Gefahr zieht es sich aber sofort wieder in den mütterlichen Beutel zurück. Mutter und Kind bleiben etwa 8 Monate bis zu dessen Selbständigkeit zusammen.
Bärenkuskuse sind eine sehr gefährdete Tierart und stehen in Indonesien unter Schutz. Gefährdet sind sie einerseits infolge der durch Rodung des Regenwaldes bedingten Einschränkung ihres Lebensraums. Andererseits werden sie trotzdem weiter illegal gejagt, illegal in privaten Farmen gehalten und wegen ihres Fells.
Gegenwärtig werden Bärenkuskuse in drei Einrichtungen in Europa gehalten, darunter im Tierpark Berlin, dem 2022 die deutsche Erstzucht gelang. Seit 2023 gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP), welches vom Tierpark Berlin koordiniert wird.