16 Brillenpinguine im Tierpark Berlin geschlüpft
Auch in diesem Jahr gibt es zahlreichen Nachwuchs bei den Brillenpinguinen im Tierpark Berlin. Ab und zu kann man an einem Höhleneingang schon von weitem die Jungvögel sehen. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger haben bereits angefangen, den Nachwuchs von den Eltern zu trennen, damit die Kleinen lernen den Fisch aus der Hand zu fressen.
Der Brillenpinguin ist eine von insgesamt 18 Pinguinarten, die in küstennahen Kolonien brüten. Da er die einzige Pinguinart Afrikas ist, wird er auch Afrikanischer Pinguin genannt. Seinen Namen verdankt er der rosa Färbung über seinen Augen. Über diesen Hautfleck wird die Körpertemperatur beim Landgang reguliert.
Das Brutgebiet der Brillenpinguine erstreckt sich über 25 Inseln und vier weitere Standorte an der Küste Südafrikas und Namibias. Hier lebten vor 100 Jahren noch über 2 Millionen Tiere. Mittlerweile ist der Bestand um über 90 % auf ca. 20.000 zurückgegangen und es wird geschätzt, dass, wenn nichts weiter unternommen wird, sie im Jahr 2030 ausgestorben sein werden. Daher hat die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) den Brillenpinguin als „stark gefährdet“ eingestuft.
Der Körper von Brillenpinguinen wird durch eine bis zu zwei Zentimeter dicke Fettschicht vor Temperaturschwankungen geschützt. Diese ist namensgebend für die gesamte Vogelart, da das lateinische Wort „pinguis“ nichts anderes bedeutet als „fett“. Genau dieses Fett wurde den Brillenpinguinen jedoch, wie leider durchweg allen Pinguinarten, zum Verhängnis. Walfänger nutzten es als „Brennmaterial“ zum Auskochen von Lebertran. Daher gingen die Bestände dramatisch zurück.
Für den gegenwärtigen Bestandsrückgang sind jedoch Überfischung und Ölverschmutzung der Lebensräume verantwortlich. Der kommerzielle Fischfang von Sardinen und Sardellen führt dazu, dass Brillenpinguinen ihre Hauptnahrungsquelle genommen wird. Hinzu kommt der Abbau von Guano, getrocknetem Vogelkot, in dem die Brillenpinguine bevorzugt nisten. Guano wird als Düngemittel verwendet. Doch setzt die Vernichtung schon sehr viel früher ein: so wurden die Eier der Brillenpinguine, gerade in Namibia, als Delikatesse angesehen.